Ab wieviel Promille zur MPU?

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Ab wieviel Promille zur MPU geladen wird, hängt davon ab, welche Ausgangssituation gegeben ist. Hierbei ist es wichtig, ob man sich etwa noch in der Probezeit befindet, es mehrere Trunkenheitsfahrten gab oder auch ob ein Vergehen im Zusammenhang mit Alkohol nicht während des Führens von Kraftfahrzeugen stattfand. Daher erfahren Sie in diesem Beitrag mehr zum Thema Konsumgrenzen und der Interpretation der Führerscheinstellen.

Wieviel Promille zur MPU führen: Ein Überblick der Obergrenzen

Eine einzelne Alkoholfahrt kann schon zu einer MPU führen, während es in manchen Fällen mindestens zwei sein müssen, bis die Behörde die Fahreignung anzweifelt. Dies liegt an den Obergrenzen, welche vom Staat festgelegt wurden. 

So muss man ausnahmslos zur MPU, wenn man einmalig mit einem Promillewert von über 1,6 Promille erwischt wird. Genau so verhält es sich bei zwei Alkoholfahrten in den Bereichen zwischen 0,5 und 1,09 Promille. Gibt es aber andere Aspekte, welche relevant sind, kann eine Alkohol-MPU auch schon früher angeordnet werden.

Sonderfall zwischen 1,1 und 1,6 Promille

Wie Sie wahrscheinlich festgestellt haben, gibt es einen Bereich (zwischen 1,1 und 1,6 Promille), in welchem nicht klar ist, wieviel Promille zur MPU führen und ob dies sofort geschieht.

Bis zum Jahr 2021 wurde die sofortige MPU verhängt, wenn man weitere Kriterien erfüllte, die die Fahreignung anzweifelten. Ein Beispiel hierfür wäre etwa eine Alkoholfahrt, welche Tagsüber stattfand und davon auszugehen war, dass der Verkehrsteilnehmer schon morgens Alkohol getrunken hatte. Ähnliches galt für weitere Vergehen, die im Zuge des Alkoholkonsums stattfanden, wie etwa Unfälle.

Im Jahr 2021, in welchem ein Autofahrer erfolglos geklagt hatte, hat das Bundesverwaltungsgericht festgelegt, dass ein Promillewert zwischen 1,1 und 1,6 Promille auch zur MPU führen kann, wenn keine Ausfallerscheinungen sichtbar sind. Hier basiert der Gedankengang der Behörden darauf, dass jemand, der mit einem derartigen Alkoholwert nicht alkoholisiert wirkt, regelmäßig und in größeren Mengen trinkt. Dadurch sei davon auszugehen, dass die Rückfallgefahr höher ist und eine erneute Alkoholfahrt wahrscheinlich ist.

Ab wieviel Promille zur MPU in der Probezeit?

Wenn Sie sich noch in der Probezeit befinden, steht es schlecht um den Alkoholkonsum während der Fahrt. So gibt es keine Obergrenze, bis zu welcher Sie einen Spielraum haben. Daher gilt während der Probezeit ein Wert von 0,0 Promille.

Dies gilt übrigens auch, wenn die Probezeit verlängert wurde, unabhängig davon, welche Tatbestände zur Verlängerung der Probezeit geführt haben.

Auch niedrigere Werte sind ohne Probezeit relevant

In manchen Fällen wird die MPU auch angeordnet, wenn man die Grenzwerte nicht überschreitet, obwohl man sich nicht mehr in der Probezeit befindet. Hierbei kommt es auf die Rahmenbedingungen an.

Bei einem Verkehrsunfall ist ein Wert von 0,3 Promille schon relevant. Daneben kann es passieren, dass eine medizinisch psychologische Untersuchung schon veranlasst werden kann, wenn die Alkoholwerte niedrig sind, sich aber häufen. So ist es bereits vorgekommen, dass eine MPU Anordnung veranlasst wurde, wenn ein Verkehrsteilnehmer bei zwei Verkehrskontrollen leichte Promillewerte hatte (z.B. 0,2 und 0,3 Promille), diese aber in kurzen Abständen gemessen wurden.

Wieviel Promille zur MPU führen, wenn man nicht mit dem Auto unterwegs war

Wenn Sie kein Auto oder Motorrad führen, kann die Behörde dennoch Zweifel an Ihrer Fahreignung haben. Dies geschieht besonders im Zusammenhang mit Alkoholdelikten auf dem Fahrrad oder E-Scooter. 

Da man sich mit einem Fahrrad oder E-Scooter auch im Straßenverkehr bewegt, gilt auch hier, dass man sicherstellen muss, keine Gefahr für die anderen Verkehrsteilnehmer zu werden. Wieviel Promille zur MPU führen, wenn man mit einem dieser Verkehrsmittel unterwegs ist, lässt sich mit dem obersten Grenzwert von 1,6 Promille beantworten. Überschreitet man diesen, wird die medizinisch psychologische Untersuchung veranlasst.

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