
Die MPU wegen Krankheit angeordnet zu bekommen, stellt viele Betroffene vor ein Problem, bei dem es viel zu beachten gilt. Da selbst die Informationsbeschaffung eine Schwierigkeit darstellt, da die meisten Informationen zur medizinisch psychologischen Untersuchung oft nur Informationen zu Alkohol, Drogen und Punkten liefern, geht es in diesem Beitrag um die MPU aus medizinischen Gründen.
Vorab: Dieser Beitrag beinhaltet nur einen kleinen Einblick zur MPU wegen Krankheit oder gesundheitlichen Einschränkungen. Da jede Krankheitsgeschichte anders zu bewerten ist und die Ausgangslagen sich erheblich unterscheiden, drehen sich die nächsten Absätze nur um die allgemeinen Informationen.
Gründe für die MPU wegen Krankheit und gesundheitlichen Einschränkungen
Eine MPU wird in der Regel nicht veranlasst, wenn keine nachvollziehbaren Bedenken bei der Verkehrsteilnahme vorliegen. Daher beinhaltet auch die MPU wegen Krankheit oder gesundheitlichen Einschränkungen bestimmte Aspekte der Gesundheit, welche relevant sind.
So lassen sich die Gründe für die MPU oft in den Leiden finden, welche Einfluss auf die motorischen Fähigkeiten, die geistige Leistungsfähigkeit haben oder unvorhersehbare Effekte nach sich ziehen können.
Wie Sie sich vorstellen können, fallen viele Diagnosen in eine dieser Kategorien. Beispiele hierfür sind etwa Epilepsie, bestimmte Formen von Diabetes, Hör- oder Sehschwächen, Schlaganfälle, Lähmungen, (Teil-) Amputationen, etc.
Die MPU-Anordnung wegen Krankheit
Ähnlich wie bei den anderen Anordnungen, wird auch bei der MPU wegen Krankheit oder gesundheitlichen Einschränkungen eine Frage formuliert, welche die Bedenken der Behörden verdeutlicht.
Erhalten Sie also eine Anordnung, beinhaltet diese Ihre Krankheit, körperliche Einschränkung oder ein anderweitiges Leiden, welches ein Problem bei der Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen darstellen kann.
Beispielsweise könnte der Wortlaut der Anordnung so aussehen: „Ist davon auszugehen, dass Herr/Frau … trotz seiner/ihrer Erkrankung, in der Lage ist, sicher ein Kraftfahrzeug zu führen?“
Wie im Beitrag Trotz MPU den Führerschein behalten? Ist das möglich? bereits erwähnt, kann die Anordnung entweder befristet erfolgen (Sie dürfen Ihren Führerschein behalten und müssen bis zu einem bestimmten Datum ein positives MPU-Gutachten vorlegen) oder Ihnen wurde der Führerschein bereits abgenommen und Sie erhalten diesen erst zurück, wenn Sie ein positives Gutachten vorlegen können.
Die MPU-Vorbereitung bei Krankheit und gesundheitlichen Einschränkungen
Grundsätzlich müssen Sie sich für jede Art der medizinisch psychologischen Untersuchung vorbereiten. Während aber bei Drogen- Alkohol und Verkehrsdelikten der Hauptfokus der Vorbereitung auf die psychologischen Aspekte gerichtet ist (abgesehen von Therapien und Abstinenzen), ist bei einer MPU wegen Krankheit oder körperlichen Einschränkungen die medizinische Sachlage auch äußerst wichtig.
Be- und Nachweise, Atteste, etc.
Da die Behörde davon ausgeht, dass Sie sich nicht dazu eignen, Kraftfahrzeuge zu führen, liegt es an Ihnen, alle notwendigen Beweise vorzulegen, um sie vom Gegenteil zu überzeugen. Dies geschieht größtenteils über die passenden Dokumente und Belege.
So sind Atteste und ärztliche Nachweise ein wesentlicher Bestandteil des Nachweises über eine Fahreignung. Doch hier ist Vorsicht geboten, da Ihnen nicht jeder Arzt einen Nachweis erbringen kann, mit welchem der MPU-Gutachter einverstanden ist.
Daher empfiehlt es sich, bei dieser Art der MPU auch einen Rechtsbeistand zu suchen, welcher Ihnen weiterhelfen kann. Zwar können Sie die MPU durch einen Anwalt wahrscheinlich nicht umgehen, dennoch kann dieser, in diesem Zusammenhang, sehr wichtig sein, um Sie an die passenden Mediziner zu verweisen und die richtigen Anträge zu stellen und Dokumente zu besorgen.
Die psychologische Vorbereitung
Wie bereits erwähnt, sind die psychologischen Aspekte höchst relevant für ein erfolgreiches Gutachten. Dies trifft auch auf die MPU wegen Krankheit zu, wobei es nicht nur um geistige Leiden geht. Vielmehr geht es darum, glaubhaft vermitteln zu können, dass bestimmte Krankheiten und Leiden Sie im Verkehr nicht einschränken werden.
Hierzu gehören auch wichtige Punkte, die mit Ihrer Lebensgeschichte und den Maßnahmen zusammenhängen, welche Sie anwenden (lassen). Ist beispielsweise erkennbar, dass eine Besserung des Gesundheitszustands eingetreten ist, kann dies relevant für das psychologische Gespräch sein.
Auch der Umgang mit bestimmten Einschränkungen im Alltag liefert viele Anhaltspunkte für die Gutachter. Je detaillierter und aufschlussreicher diese sind, umso besser verstehen auch die Prüfer Ihre Situation. Bei Leiden, welche erst vor kurzem oder plötzlich eingetreten sind (z.B. durch Unfälle), interessiert es die Prüfer etwa besonders, ob man generell zurechtkommt und die eigene Situation verarbeitet hat.
Grundsätzlich sollten Sie die psychologische Vorbereitung nicht vernachlässigen, selbst wenn die medizinische Vorbereitung auch recht umfangreich ist. Dies liegt besonders daran, dass Sie hier die Gelegenheit haben, Ihren Fall umfangreich darzustellen, indem Sie alle Fragen beantworten und Sachverhalte klären können.
Der Termin
Beim MPU-Termin ist der Ablauf unterteilt in einen medizinischen und psychologischen Teil. Zusätzlich gibt es einen Leistungstest, welcher durchgeführt werden muss und einen Fragebogen, welcher gleich zu Beginn ausgefüllt wird.
Da der Ablauf der MPU immer dem gleichen Schema folgt, erwarten Sie hier keine Überraschungen, auch wenn es um eine MPU wegen Krankheit oder gesundheitlichen Einschränkungen geht. Dies beinhaltet auch die Möglichkeit, an einer Fahrverhaltensbeobachtung teilnehmen zu können, falls der Leistungstest nicht bestanden werden sollte.
Ist der MPU-Termin vorbei und haben Sie ein positives Gutachten erhalten, können Sie also sofort wieder fahren. Sollte das Gutachten negativ ausfallen, wären weitere Schritte und eine erneute Teilnahme an einer MPU nötig.
Fazit
Die MPU wegen Krankheit oder körperlichen Einschränkungen zu bestehen ist möglich. Jedoch spielen viele einzelne Komponenten eine Rolle. Besonders die medizinischen Nachweise und eine psychologische Vorbereitung sind ausschlaggebend für ein positives Gutachten.